Buch "woman on fire", Hormon Ersatz Therapie

Hallo,

… Meine Buchbesprechung hier ist vom April 2024

Ich habe sie eingestellt, weil es vielleicht interessant ist.

Inzwischen habe ich das Buch „Woman on Fire“ von Sheila de Liz gehört. Alles über die fabelhaften Wechseljahre.
Die letzten ungefähr 1,5 Stunden des Buchs waren toll und motivierend: Ernähre Dich gesund, lebe Gesund, mach Sport, hab Spaß! … genial… das macht Mut. :nerd:
Okay, in den ersten ca. 1,5 Stunden erklärt sie wie die Hormone der Frau funktionieren, und was warum passiert. Das macht sie, denke ich, auch ganz gut. :blush:

Aber dazwischen!…. … ! (ca. 4,5 Stunden)
Da wird deutlich erklärt, dass frau ab ca. anfang 40 in einen Hormonmangel gerät. Dieser müsse unbedingt behoben werden, und es sei nur mit dem cremen und einnehmen von den bioidentischen Produkten, die diese Gynäkologin vorschlägt, überhaupt möglich gesund und schwungvoll durch die Wechseljahre und durchs restliche Leben zu kommen.
Zwar erläutert sie mögliche Nebenwirkungen, aber vergisst (außer bei Krebs und Thrombosen) deren Häufigkeit und Intensität zu erwähnen.
Zudem soll frau anfangs unglaublich oft zu Checks zum Arzt, später dann lebenslänglich einmal jährlich, auch wenn frau sich gut und gesund fühlt. Ständiges Nachmessen sei erforderlich, denn nur diese Gyn und ihre Kollegen wissen, was gut für eine Frau sei, die sonst als inkontinente alte Frau demnächst kraftlos und von Osteoporose geplagt durchs Leben humpeln werde. Nur so können diese Produkte dann forever immer wieder angepasst werden.

Nebenwirkungen, wie ich sie erlebt habe: auf Dauer unerträgliche Brustschmerzen, heftige Wassereinlagerungen, heftige Zunahme (weil Hormon ungleichgewicht!!!) , viele zusätzliche Blutungen, weißer Ausfluss , zunehmende Empfindlichkeit, Müdigkeit, … das gibt es alles gar nicht in der Form der Anwendung, die sie im Buch begeistert beschreibt.

Wahrscheinlich wäre ich vor meiner Erfahrung mit der Hormonersatztherapie auch von diesem Buch begeistert gewesen. So bin ich es nicht.

Die beiden großen Benefits dieser Behandlung für mich waren in einer sehr stressigen Zeit meines Berufslebens die schlimmen nächtlichen Schwitzattacken und die nächtlichen Panikanfälle dieser Zeit abgestellt zu bekommen.
Jedoch die heftige Zunahme und die unglaublichen Wassereinlagerungen, die mich nach einer Weile sogar ins Krankenhaus brachten, sprechen für mich ein für alle Mal gegen einen weiteren Versuch mit dem Dreckszeug!

1 „Gefällt mir“

Bezüglich Bioidentischer Hormone war ich vorher sehr positiv eingestellt, bevor ich sie ausprobierte - es klang so sinnvoll und logisch… jedoch bekam ich mit meinem Gyn die Dosierung nicht hin, so daß die vielen z.t. nervigen Nebenwirkungen dann die positiven Wirkungen zu überlagern begannen… und die 5 kg Gewichtszunahme am Anfang der Einnahme waren erst recht übel.
Immerhin kamen nach dem Absetzen der Hormone die schlimmsten Wechseljahrsbeschwerden (Heftigste Schwitzanfälle in der Nacht, und auch tagsüber, únd Panikanfälle in der Nacht) nicht zurück… :wink: … trotzdem werde ich das Zeug nicht wieder nehmen!
Liebe Grüße!

Hey Bruni,

danke , dass du deine Erfahrungen mit der HET so offen teilst! Für viele Frauen funktioniert es ja sehr gut, aber dass kann natürlich nicht immer der Fall sein und die aufgezählten Symptome sind typische Nebenwirkungen, die im Buch tatsächlich eher wenig angesprochen werden.

Jede Frau reagiert unterschiedlich, und deine Erfahrung macht deutlich, dass bioidentische Hormone nicht automatisch sanft oder unkompliziert sind, wie es manchmal dargestellt wird. Während den Wechseljahren kann es beim Sinken der Hormone noch zu vielen Auf- und Abkurven kommen, dein angesprochener Stress hat da evlt. auch noch mit reingespielt. Deshalb ist es dann gar nicht leicht die benötigten Hormone richtig zu dosieren.

Alles Gute für dich, ich hoffe du findest für dich eine andere Lösungen! :slight_smile:

LG, Franziska von edubily

2 „Gefällt mir“

Hi,

Es tut mit Leid, dass du solch schlechte Erfahrungen durchleben musstest. Ich hatte zu Beginn auch Brustspannen durch das Östrogen. Ich habe dann nur noch die halbe Dosis genommen. Selbst heute noch variiere ich bei den Dosen. Mal mehr, mal weniger. Meiner Ärztin gefällt das nicht immer. Aber inzwischen sagt sie auch nur noch, ich soll da auf meinen Körper hören. Aus meiner Sicht würden Blutkontollen da leider auch nicht helfen, da es nur Momentaufnahmen sind. Wenn ich sehr viel Stress habe, brauch ich z. B. 300 - 400 mg Progesteron. Im Urlaub reichen mir 100. Aktuell nehme ich jetzt 3 Hübe Gynokadin, da das nächtlicheSchwitzen, Schlaflosigkeit und ein nicht zu stillender Hunger mich stark belastet haben und die damit einhergehende Gewichtszunahme. Ist dann nach vier Tagen weggegangen und ich esse jetzt sogar viel weniger als davor und hab auch schon etwas am Umfang abgenommen.

Und ja, in dem Buch wird nicht auf alles eingegangen. Es ist ein handliches Taschenbuch, dass einem Orientierung geben kann und das Thema öffentlich macht. Ich habe das Buch als Infoquelle genutzt und auch noch weiter recherchiert. Ich suche auch regelmäßig den Austausch mit anderen Frauen. Jede erlebt es anders und geht auch anders mit den Auswirkungen um. Da lerne ich auch immer noch was für mich dazu.

3 „Gefällt mir“

Ich fand das Buch auch einen guten und fluffig lesbaren Einstieg in das Thema, wenn auch vielleicht etwas zu fokussiert auf HRT.

Danach habe ich den Podcast “Hormongesteuert” vom NDR gehört, da geht Frau Dr. Schaudrich differenzierter auf verschiedene Situationen ein und redet auch mehr über die Alternativen zu HRT.

Dann gibt es noch im Englisch-sprachigen Raum Dr. Mary Haver. Deren Buch “The new Menopause” ist sehr gut, auch wenn manche Präparate hier anders heißen als in den USA. Sie ist auch sehr aktiv auf Social Media, so dass man ihr gut in kleinen Happen folgen kann.

Ich selbst habe mit HRT angefangen und bin sehr begeistert. Es hat mir schon viel geholfen, auch wenn die richtige Dosis und Präparat finden ein bisschen eine Kunst ist.

2 „Gefällt mir“

wurde bei jemanden mit bioidenter Hormontherapie eigentlich ein Speicheltest gemacht? Der “normale Gyn”, so auch die Kollegin, der ich manchmal Patienten schicke, kennt ja meist nur die Blutuntersuchung. Laut meiner Recherche ist ein Speicheltest, wenn richtig angewendet und v.a. mit Blutuntersuchung kombiniert, viel aussagekräftiger. Ich kenne zwar auch Allgemeinmediziner, die nur Speicheltests machen, da fehlt aber meiner Meinung nach aber auch die gynäkologische Untersuchung - ich finde es logisch, dass der Zustand der Vulva und Vagina in die Behandlung einbezogen werden müsste.

und dann die Sache der Dosierung: das Östrogengel kann man ja noch selbst ein bisschen variieren, die Progesteronkapseln gibt es ja nur in 100 mg - bei uns in Österreich könnte man auch eine magistrale Zubereitung mit 50 mg oder so machen, aber das herauszufinden…

ich habe, experimentierfreudig wie ich bin, ja auch schon Progesteron probiert. Frei nach dem Motto, über 40 haben wir eh alle einen Mangel. Na ja, ich nicht (lt. Speicheltest, Blut sowieso nicht) - und ich bekam auch bei jedem Versuch starkes Brustspannen.

1 „Gefällt mir“

Hi,

Der Speicheltest zum bestimmen der aktuellen lage habe ich bei mir auf anraten vom Heilpraktiker gemacht, aber der test sagte ja nur aus, ja, postmenopausal, werte passen zum Alter….

Den Gyn hat das messen nicht so interessiert, der verschrieb mir das Zeug, als ich mein damaliges leid schilderte. Fand ich richtig so.

(wobei ich annehme, dass er kein Budget für die tests hat)

Ausserdem hatte er mir geraten, es bei Bedarf zu reduzieren.

Als er mir sagte, andere Frauen nehmen die het über Jahre, und es sei so gut wie unmöglich, damit wieder abzunehmen, war ich entsetzt und entmutigt, und suchte dann andere Lösungen.

Grüße